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Georgien

Freitag, 13. Juli 2018 Ankunft in Tiflis

Wieder einmal sind wir in Georgien, das Land das alles bietet und so wenig von uns verlangt. Leider haben wir an der Grenze ein wenig Stress. Da wir über die durchgezogene Linie gefahren sind, um an den anderen vorbei zu kommen. Und zack hat uns die Polizei am Haken. Natürlich wird ein Betrag gefordert den wir jedoch durch Verhandlung umgehen können. Jetzt dürfen wir sogar vorfahren.

Wir treffen Daniel und Jendrick aus Hamburg, die zwei sind ebenfalls auf zwei Motorrädern auf der südlichen Route in den Iran unterwegs. Mit Ihnen zusammen verbringen wir ein paar nette Tage in Tiflis, bevor es für uns weiter geht Richtung Batumi. Für die zwei geht es nach einem Urlaub weiter Richtung Armenien.

 

Hoffentlich werden wir uns wieder in Indien treffen um sich auszutauschen. Wer den beiden folgen möchte ist unter https://roadtoindia2018.com/ genau richtig.

Amritsar ist ein ehemals deutsches Dorf das den Namen Elisabethtal trug. Gerne fahren wir dafür einen kleinen Schwenk in die Berge. Uns interessiert was von Deutschland noch übrig ist. Dort treffen wir zwar keine deutschen, jedoch Goba und seinen Vater Roman. Dieselben wohnen in einem Haus das von Deutschen gebaut wurde, jedoch nicht mehr allzu gut in Schuss ist. Mit der ganzen Familie wir nichts desto trotz auf unsere neue georgisch/deutsche Freundschaft getrunken und gefeiert bis wir hundemüde in unser Zelt fallen. Dies haben wir zu leichteren Überbrückung des Heimweges gleich in den Garten gebaut. 

 

Das nennen wir doch mal Gastfreundschaft vom Feinsten. Aber auch die Natur kann viel Bieten und zeigt sich in saftigem Grün als wir weiter fahren. Vielerorts entdecken wir kleine Dörfer, die anscheinend keinen Stromanschluss haben und Wasser aus Brunnen holen müssen. Dennoch wird uns gewunken wenn wir kommen und beim Stop gefragt wo wir herkommen oder hinwollen.

 

Da wir in Batumi die Tocher von Marina aus Wolgodonsk treffen wollen sputen wir uns. So brauchen wir nur drei Tage für die knapp 500km nach Batumi.

Dort begeben wir uns direkt ins Sky-Tower-Hotel, in dem Marita arbeitet und treffen Sie auch nach dem Essen. Natürlich hat Sie auch schon mit Ihrer Mutter telefoniert und organisiert noch ein Appartment für uns. Leider treffen wir uns danach nicht wieder, obwohl wir es zweimal versuchen. Doch leider ist Sie durch den Touristenansturm zu sehr beschäftigt. Wir schaffen es auch nach mehreren Anläufen, ein Paket mit überflüssiger Kleidung nach Hause zu schicken. Sogar ein Strandtag ist drin, allerdings bei 35 Grad nicht sehr angenehm, zumal das Wasser auch nicht wirklich abkühlt.

 

Unsere nächste Station ist bei Jvari und zwar die Familie, die wir vor sechs Jahren auch schon besucht haben. Wir hoffen, dass wir die Straße und den Bauernhof finden und noch alle wohlauf sind. Und tatsächlich gelingt es uns das Haus zu finden. Und die beiden Damen des Hauses sind auch da und erkennen uns sogar wieder. Nach einem kleinen Begrüßungsplausch werden wir natürlich umgehend in die Küche verfrachtet wo wir essen und trinken können. Neben frischem ungeschleudertem Honig gibt es noch Sauerrahm Brot und was Anderes, nennen wir es Salat. Natürlich kommt auch noch Eli daher, die wir als kleines Mädchen in Erinnerung haben, die sich aber mittlerweile zu einer hübschen Frau gewandelt hat. Sie freut sich auch riesig uns zu sehen und verrät mir, dass sie immer daran geglaubt hat, dass wir wieder auftauchen.

Als wir abends auf der Bank sitzen und die etwas kühlere Luft genießen kommt ein Corsa angefahren. Zuerst vorwärts dann rückwärts versucht er die Einfahrt zu nehmen. Dann fährt er zu uns und begrüßt uns. Es ist der Chef der ganzen Bande. Also der Opa von Eli. Leider hat er einen unbeschreiblichen Namen. Wir mögen ihn aber trotzdem. Im ersten Moment erkennt er uns nicht. Er will nochmals zurücksetzen als der ganze Motor in einer Dampfwolke zum stehen kommt. Der Kühler ist geplatzt, was für eine Show nach 6 Jahren. Er verliert jedoch keine Zeit und schaut sich das Schlamassel unter der Haube an. Danach greift er zum Telefon und schnell wird vom Besitzer erklärt, dass es einen Schalter für den Kühlerlüfter gibt. Alles klar, jetzt setzt sich Opa erst mal zu uns auf die Bank und raucht eine Zigarette. Das Auto ist eh schon hin.

 

Mit einer seiner Töchter haben wir unseren Zeltplatz festgelegt, doch Opa sagt wir können in einem Gästeraum des neu erbauten Hauses schlafen, was wir auch gerne machen.

Die nächsten zwei Tage sind wir also zu Gast bei einer Familie, die nicht mal unsere Nachnamen kennt. Wir bekommen das Bett, Frühstück, Mittagessen und Abendessen und können uns nur einmal beim Haselnusssäubern dafür revanchieren. Eigentlich sind wir Gäste von Eli, denn Sie übernimmt unsere Versorgung als die Damen des Hauses nach Tiflis fahren für die nächsten zwei Tage.

Natürlich fahre ich noch eine Runde mit Ihr, damit Sie auch einmal in den Genuss einer großen Maschine kommt.

Vielen dank an die nette Familie und vor allem an Eli für die super Verköstigung.

Da aber der Fisch nach drei Tagen anfängt zu stinken, verlassen wir das gemacht Nest wirder um zu neuen Abenteuern aufzubrechen.

Next Stop: Mestia

 

Mestia ist eine Stadt in den Kaukasusbergen von Georgien und bekannt durch seine zahlreichen Wehrtürme aus vergangenen Zeiten.

Wir bekommen ein günstiges Zimmer angeboten und verzichten aufs Campieren. Somit können wir auch ohne uns Gedanken machen zu müssen Ausflüge machen. Wir fahren nach Heshkili, einem „Resort“ im Familienbetrieb, dort genießen wir eine tolle Aussicht und ein gutes Essen. Am nächsten Tag reiten wir weiter. Aber zur Abwechslung nicht auf den Mopeds sondern zu Pferde. Ja richtig. Wir haben eine Pferdetour gebucht und erhoffen uns eine Outdoorerfahrung über Stock und Stein. Leider reiten wir nur einen Weg entlang und müssen das letzte Stück zu den Koruldi Lakes laufen. Da es aber bei der Hitze und den bevorstehenden 4km Fussmarsch kein Spaß ist die Seen zu besichtigen, machen wir nach zwei Kilometern halt und genießen die Aussicht bei einer Vesper.

 

Nach Mestia erreichen wir über Ushguli und Gori wieder Tiflis. Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt, aber an meinem Motorrad glänzt jetzt ein verchromter Spiegel. Warum? Bei einem kleinen Sturz in den Bergen platzt das Glas meines rechten Spiegels und ich bin nur noch mit einem unterwegs. Woher? Nachdem ich mit einem Platten Reifen in Tiflis ankomme muss ich in eine Werkstatt zum Flicken. Diese Werkstatt (Bikeland) hat zufällig einen Spiegel der passt. Wie? Natürlich mit dem Auto, ohne Hinterrad kann kein Motorrad über längere Zeit fahren weshalb wir Gori, Besitzer unserer Unterkunft; ob er weis wie viel ein Taxi kostet. Eine viertel Stunde später steht er mit dem eigenen Auto an der Straße und fährt mit uns und dem Rad die zehn Kilometer zur Werkstatt. Hallo, natürlich fährt er mit seinem Auto, wir sind schließlich in Georgien. In der Wartezeit der Reparatur des Hinterrades besuchen wir noch die Iranische Botschaft und lassen unseren Visumantrag nach Bishkek schicken, da die Ausstellung in Tiflis angeblich bis zu zehn Tage dauert.

 

Auch die schönste Zeit geht einmal vorbei, so fahren wir schweren Herzens am 03.August 2018 zur Grenze nach Stepansminda um das Land nach über 20 Tagen wieder zu verlassen. Geplant, wenn man das so nennen kann, waren 5-10 Tage. Diese Tatsache alleine sagt viel über Georgien als Reiseland aus, vor Allem mit dem Motorrad.

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© Jens Hellstern