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Kirgistan

In der Nähe von Bischkek rollen wir über die Grenze nach Kirgistan, unser zweites Stan-Land. Kirgistan ist für uns Deutsche relativ einfach zu bereisen, denn wir brauchen kein Visum und auch kein Carnet. Da wir beim letzten Mal einen anderen Grenzübergang gewählt hatten fällt uns sofort der Verkehr auf. Bis nach Bischkek ist es eine einzige Kolonne. Und das bei zu warmen Temperaturen. Doch die Sehnsucht auf die Berge steigt und nur der Gedanke daran kühlt unsere verschwitzten Körper. In Bischkek steht auch ein großer Service der Motorräder an weshalb wir uns gleich für mehrere Tage in einem Guesthouse einquartieren. Der Besitzer heißt Baket und ist sehr bemüht, den Aufenthalt seiner Gäste so angenehm wie möglich zu machen. Doch glänzen wir die ersten beiden Tage mit Abwesenheit, da wir den ganzen Tag in der Werkstatt verbringen um die Motorräder für die nächsten 15000 km fit zu machen. 15000km? Wird sich jetzt der Eine oder die Andere denken, ist doch Bischkek nur 5000km Luftlinie von unserem Heimatort entfernt. Doch da wir Reisen und nur den direkten Weg fahren, ist es eben schon die dreifache Strecke geworden.

Nachdem die Motorräder wieder fit sind, kommen auch wir in den Genuss der kirgisischen Gastfreundschaft. So sind wir bei unserem ersten Abendmahl in Bakets Haus gleich Teil eines Schulfreunde Treffens und bekommen einen Vodka nach dem anderen. Unter den Gästen sind auch Anette aus Deutschland mit Ihrem Freund Gayland aus den USA, Corinna (De) die wegen einer Konferenz in Kirgistan ist und Vanita (Ind) die schon seit 5 Jahren auf Reisen ist. Doch nur Andre und ich kommen den Aufforderungen des Gastgebers nach und singen deutsche Volkslieder wie „es scheint der Mond so hell“ und „Hoch auf dem gelben Wagen“.

Eine weitere Aufgabe ist die Beschaffung des Indienvisums. Das stellt sich als sehr leicht heraus, denn nur nach drei Tagen haben wir unser 180 Tages Visum für Indien im Pass.

Nach der Verabschiedung heißt es endlich mal wieder Motorradfahren und beide freuen wir uns auf dieses großartige Land. Land und Wasser, denn mit dem Issik Kul und dem Song Kul warten zwei tolle Campingspots auf uns. Am Issyk Kul tappen wir in eine witzige Campingfalle. Neben uuns ist ein Salzsee in dem man baden kann. Uns ist das zu kalt. Vor uns der Issyk. Also verwenden wir das glasklare Wasser um einen Tee zuzubereiten. Doch was uns niemand gesagt hat ist, dass hier der Issyk Kul salzig ist und wir den Tee gerne in die Natur schütten, wir müssen noch lachen.

Doch die Nacht am Song Kul auf über 3000 Metern wird uns auch immer im Gedächtnis bleiben. Denn dort werden wir von einem sehr gut angeheiterten Kirgisen in dessen Jurte eingeladen. Nach dem 100-mal fragen wie wir heißen und wie alt wir sind gehen wir ins Zelt und kurieren unsere Kumys Magenverstimmung aus.  Denn diese vergorene Stutenmilch zwingt uns beide mehrmals des Nachts aus den Federn.

Doch die geniale Fahrt durch die Berge machen die negativen Eindrücke schnell wieder wett. So fahren wir auch über Nebenstraßen immer weiter Richtung Süden.

Jalal-Abad und Osch lassen wir dann jedoch aus, denn wir wollen mehr Berge und weniger Städte, denn die können wir auch noch im flacheren Usbekistan anschauen. Unsere letzte Station ist ein Guesthouse in Glochoe. Hier gelangen wir durch Zufall zu Burma und Ihrer Familie. Hier bleiben wir zwei Tage und bereiten uns auf Tadschikistan vor.

 

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© Jens Hellstern