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Kasachstan

Nach Astrachan in Russland staht als nächstes Land Kasachstan an. In unserer Erinnerung sind heiße Tage, kaputte Straßen und wenig Vegetation. Müssen wir unsere Erinnerungen überholen? Jedenfalls wollen wir diesmal das Mausoleum in Türkistan besuchen, das Nationalheiligtum von Kasachstan.

Bad roads, Baby!

Wir gelangen nach der sehr schnellen Ausreise aus Russland an die Kasachische Grenze. Auch auf dieser Seite gibt es keine Probleme und wir sind offiziell in Kasachstan. Kurz nach der Grenze warten auch schon die verhandlungsgeschickten Damen, die einen Geldwechsel anbieten. Offizielle Wechselstuben, Fehlanzeige. Wir tauschen unsere restlichen Rubel und noch 30 Euro um in Tenge, der Währung von Kasachstan. 

Natürlich treffen wir auch auf einen Mann der deutsch spricht, hat er in der Schule gelernt. Er erklärt uns auch wo der nächste ATM zu finden ist und steigt danach wieder in sein Auto.

 

Als wäre es gestern gewesen habe ich wieder das Bild der letzten Einreise im Kopf. Darauf sind die Wechseldamen und ein unscheinbares Stoppschild zu sehen. Wir wurden beim letzten Mal gleich geschnappt. Denn an diesem Stoppschild haben wir an der falschen Position gehalten und wurden sofort von der Polizei nach Geld gefragt, natürlich in Form einer "Straf" wie Sie es damals nannten.

Doch heute gibt es nichts dergleichen. Das Stoppschild fehlt und die Kamera ist auch nicht zu sehen. Also können wir einfach weiterfahren bzw. weiterschleichen, denn die Straße nach Atyrau ist in einem erbärmlichen Zustand. Auch mit einem Motorrad ist es nicht möglich, allen Schlaglöchern auszuweichen, denn das Verhältnis Asphalt/Löcher ist 1:1. Doch wir finden eine Tankstelle und ein Magazin in dem wir uns mit dem nötigsten eindecken für die kommenden Tage. Der kleine Shop ist in Mikil und dort gibt es eine junge Verkäuferin, die gut Englisch spricht und uns hilft alles zuu finden.

Natürlich fragen wir Sie ob es ein Problem ist am Fluss zu zelten und sie verneint erwartungsgemäß diese Frage. Am Fluss angekommen entscheiden wir uns allerdings dagegen, dennes ist zu nahe an der Stadt. Wir entscheiden uns für ein Camp in der freien Wildbahn zwischen ein paar Sandhaufen und den Eisenbahnschienen. 

Doch wir bleiben nicht lange alleine. Nach nur 15 Minuten erscheint auf einer Sandpiste ein Geländewagen mit zwei Aufsehern. Wir fragen nett ob es ok ist mit dem "Palatka" (Zelt) hier für eine Nacht zu bleiben und werden nicht enttäuscht. Danach ziehen die zwei weiter.

Wir kochen unser Essen und glotzen bis zu den eintretenden Genickschmerzen in den pechschwarzen Himmel, um die Sternschnuppen vor dem herrlichen Hintergrund der Milchstraße zu beobachten. 

Nachdem wir Atyrau und die sehr schlechte Straße hinter uns gelassen haben, ändert sich leider nur wenig. Doch wir finden schöne Zeltplätze. Unter anderem auch einen an einem Salzsee. Zwischen den Fahretappen haben wir auch immer wieder Pause, wie eines Morgens an einem Kaffee. Ich bemerke viel Spiel an meinem Hinterrad und sage zu Andre, dass ich nach dem Kaffee kurz danach schauen will.

Daraus wird dann ein Wechsel des rechten Radlagers, zum Glück haben wir das Werkzeug dabei.

In Aktobe nehmen wir uns ein Appartment, da es den Anschein hat, dass der ganze Himmel über uns zusammenbrechen will. Dafür bleiben wir auch zwei Nächte.

Da Kasachstan für uns diesmal auch "nur" ein Transitland ist, machen wir viel Strecke. Doch hin und wieder wollen die Menschen natürlich mehr erfahren, so machen wir viele Bilder mit Fremden, die sich mit uns zusammen ablichten lassen wollen. Auch mit der Polizei machen wir Bekanntschaft. Da wir zu schnell gefahren sind aber kein Geld haben, wechselt der Flachmann von "Fenne" nach einer wirklich harten Verhandlung den Besitzer. Zwischendurch wurde uns sogar Arrest angedroht.

 

Da unsere Motorräder und wir nach Türkistan möchten, zieht sich die Route entlang des Aral-Sees. Und wir können sogar an einem alten Teistück davon unser Zelt aufschlagen. Einen Schiffsfriedhof finden wir leider nicht.

Alles in Allem ein toller Besuch von Kasachstan, der diesmal im August auch nicht ganz so heiß war.

Highlights waren der Besuch des Mausoleums in Türkistan und die ungewöhnliche Telefonnummer auf dem LKW bei Baikunur (siehe Bilder)

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© Jens Hellstern